Schule der Zukunft darf nicht zur Vergangenheit werden

Oktober 16, 2025

Rund 140 Kinder mit besonderem Förderbedarf werden derzeit in der „Schule der Zukunft“ der Lebenshilfe Gifhorn unterrichtet – mit großem Engagement, Fachlichkeit und Herzblut. Doch die Zukunft der beiden Standorte in Gifhorn und Wittingen steht auf der Kippe: Ab Juli 2027 ist die Finanzierung unklar.

Beim gemeinsamen Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten Lena-Sophie Laue und Christian Fühner sowie der CDU-Landratskandidatin und Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion Telse Dirksmeyer-Vielhauer machten sich alle drei ein Bild von der aktuellen Situation. Von Seiten der Lebenshilfe nahmen Herr Heinze, Frau Dr. Heitling und Frau Willmann-Kuball teil, die über die aktuelle Lage und die Herausforderungen für die kommenden Jahre informierten.  Die Besucher zeigten sich tief beeindruckt von der pädagogischen Arbeit – und zugleich besorgt über die politischen Entwicklungen im Landkreis.

Derzeit wird darüber diskutiert, ob perspektivisch eine weitere eigene Förderschule mit Schwerpunkt “Geistige Entwicklung” (GE) entstehen soll. Bereits in Meinersen wurde kürzlich ein Neubau für rund 69 Millionen Euro fertiggestellt. Obwohl die Lebenshilfe in Gifhorn und Wittingen bereits über geeignete Gebäude verfügt, wird über einen zusätzlichen Neubau diskutiert – ein Vorgehen, das nicht nur erhebliche Kosten verursachen, sondern auch wertvolle Steuermittel binden würde, die an anderer Stelle für wichtige Aufgaben im Landkreis benötigt werden.

Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Fühner fand dazu deutliche Worte: „Die hervorragende Arbeit der Lebenshilfe verdient Anerkennung – keine Schwächung durch ideologisch motivierte Umstrukturierungen. Wenn der Lebenshilfe die Trägerschaft entzogen wird, geht über viele Jahre aufgebaute Qualität verloren. Für die betroffenen Kinder und Familien wäre das ein herber Schlag – pädagogisch, organisatorisch und menschlich.“

Auch Telse Dirksmeyer-Vielhauer betonte die Bedeutung der Einrichtung: „Der Landkreis ist der einzige in Niedersachsen, in dem die Umwandlung der Tagesbildungsstätten zu Förderschulen bereits erfolgreich gelungen ist. Die Lebenshilfe hat diesen Schritt aus eigener Initiative und zunächst in Eigenfinanzierung gemeistert – nun braucht es den Kreistag, um das verbleibende Finanzierungs­gap von rund 20% dauerhaft abzusichern.“

Lena-Sophie Laue fordert Verlässlichkeit für Kinder und Familien. „Die Schülerinnen und Schüler, ihre Familien und die Mitarbeitenden der Lebenshilfe brauchen Verlässlichkeit – alles andere wäre verantwortungslos“, so Laue. „Dass in Gifhorn eine so funktionierende Einrichtung der Inklusion in Frage steht, ist schwer nachvollziehbar. Für viele dieser Kinder gibt es kaum Alternativen in der Region. Der Landkreis muss hier seiner Verantwortung gerecht werden. Gerade die Kreispolitik ist jetzt gefordert, mit Blick auf die ohnehin angespannte Haushaltslage verantwortungsvoll zu entscheiden, ob ein Neubau wirklich erforderlich ist oder ob bestehende Strukturen effizienter genutzt werden können.“

Die Entscheidung über die zukünftige Finanzierung soll voraussichtlich im Dezember im Kreistag fallen.

Für die CDU-Abgeordneten ist klar: „Es geht nicht um Zuständigkeiten, sondern um Zukunftschancen. Diese Kinder brauchen keine Machtspiele – sie brauchen Sicherheit und Verlässlichkeit.“