Land Niedersachsen muss Personaloffensive ernst nehmen – Nachwuchsgewinnung braucht Tempo und Anreize

November 5, 2025

In den kommenden Jahren gehen zehntausende Landesbedienstete in Niedersachsen
in den Ruhestand – und damit droht dem öffentlichen Dienst eine massive Lücke an
Fachwissen und Erfahrung. CDU-Landtagsabgeordnete Lena-Sophie Laue wollte wissen,
wie die Landesregierung darauf reagiert und hat eine Kleine Anfrage zur Attraktivität
des Landes als Arbeitgeber gestellt.
Die Antworten klingen zwar vielversprechend – zeigen aber auch: Es ist höchste Zeit,
dass das Land ernst macht mit seiner Personaloffensive.
„Die Landesregierung beschreibt in ihrer Antwort viele gute Ansätze – vom Firmenfitnessangebot
über flexiblere Laufbahnen bis hin zu einer neuen Arbeitgeberkampagne.
Aber klar ist auch: Angesichts von über 50.000 erwarteten Altersabgängen in
den nächsten zehn Jahren steht Niedersachsen unter massivem Druck. Wenn so viele
erfahrene Kräfte in den Ruhestand gehen, müssen wir jetzt mit voller Kraft in die
Nachwuchsgewinnung investieren“, betont Laue.
Laut Antwort des Innenministeriums sollen bis 2033 rund 24 Prozent der Landesbediensteten
altersbedingt ausscheiden. Das Land plant zwar ein umfassendes Maßnahmenpaket
zur „demografiefesten Verwaltung“, doch zentrale Fragen bleiben offen.
„Gerade die Frage nach geldwerten Anreizen – etwa durch leistungsorientierte Bezahlung
– hat die Landesregierung unbeantwortet gelassen“, kritisiert Laue. „Natürlich
dürfen die öffentlichen Haushalte nicht über Gebühr belastet werden. Aber wer
gutes Personal gewinnen will, muss auch konkurrenzfähige Rahmenbedingungen
schaffen – durch faire Bezahlung, moderne Arbeitsmodelle und echte Entwicklungsperspektiven.“
Zwar verweist die Landesregierung auf bestehende Leitfäden, Mentoring-Programme
und digitale Wissensspeicher, doch offen bleibt: Werden diese Konzepte auch wirklich
gelebt – oder bleiben sie bloß Papier?
„Ein Leitfaden allein füllt keine Lücke, wenn erfahrene Kolleginnen und Kollegen in
Rente gehen“, betont Laue. „Es braucht gelebte Nachfolgeplanung, echten Wissenstransfer
und klare Verantwortung in den Ressorts. Sonst droht wertvolles Erfahrungswissen
einfach zu verschwinden – und das können wir uns im öffentlichen
Dienst nicht leisten.“
„Das Land muss als Arbeitgeber endlich mit klarer Strategie und sichtbaren Ergebnissen
auftreten. Wer die Verwaltung zukunftsfest machen will, darf sich nicht in
Absichtserklärungen verlieren“, so Laue abschließend.