
CDU-Vertreter besuchen insolvente Traditionsbäckerei Leifert – Signal für den Mittelstand
Die Insolvenz der Gifhorner Traditionsbäckerei Leifert hat weit über Gifhorn hinaus für Aufmerksamkeit und Betroffenheit gesorgt. Am Montag, 29.09.2025 besuchten der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sebastian Lechner, die Landtagsabgeordnete Lena-Sophie Laue sowie die CDU-Landratskandidatin Telse Dirksmeyer-Vielhauer das Unternehmen, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen und mit der Geschäftsführung ins Gespräch zu kommen.
Leifert beschäftigt rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 40 Filialen in Gifhorn, Wolfsburg, Braunschweig und Hannover. Ausgerechnet im 75. Jubiläumsjahr hat das Familienunternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, das Traditionsunternehmen zu sanieren und möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.
Sebastian Lechner machte bei dem Besuch deutlich, dass Leifert kein Einzelfall sei, sondern stellvertretend für viele mittelständische Unternehmen in Niedersachsen stehe. „Steigende Energie- und Rohstoffpreise, Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie setzen unseren Betrieben zu“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende. „Der Besuch bei Leifert hat mir noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie hart diese Belastungen ganz konkret ein Traditionsunternehmen treffen können. Wir brauchen endlich eine verlässliche Energiepolitik, echten Bürokratieabbau und schnellere Verfahren. Nur so können wir die wirtschaftliche Basis unseres Landes sichern.“ Für ihn sei die Insolvenz ein „Warnsignal, das die Politik nicht ignorieren darf“.
Die Landtagsabgeordnete Lena-Sophie Laue betont: „Die Insolvenz von Leifert macht deutlich, wie sehr das Handwerk unter den aktuellen Rahmenbedingungen leidet. Steigende Kosten und Bürokratie stellen Traditionsbetriebe vor existenzielle Probleme. Hier ist die Politik gefragt, Antworten zu geben, damit solche Unternehmen eine Zukunft haben. Gleichzeitig darf sich aber auch jeder von uns die Frage stellen: Welche Wertschätzung gebe ich eigentlich noch hochwertigem Handwerk und guten Lebensmitteln? Allzu oft scheint das neueste Handy, der nächste Urlaub oder ein neues Auto wichtiger zu sein als die Qualität auf unserem Teller. Dabei merken wir den Verlust erst, wenn es zu spät ist – wenn der Fleischer um die Ecke oder der Bäcker, bei dem wir auch sonntags frische Brötchen bekommen, plötzlich verschwunden ist. Und genau diese Qualität bekommen wir im Discounter nicht.“
Auch Telse Dirksmeyer-Vielhauer unterstrich die Bedeutung des Unternehmens für die Region. „Leifert gehört zur DNA Gifhorns. Hinter diesem Namen stehen nicht nur Backwaren, sondern auch Ausbildungsplätze, Familien und Tradition“, betonte sie. Die CDU-Landratskandidatin hofft, dass das Sanierungsverfahren erfolgreich verläuft und möglichst viele Arbeitsplätze gerettet werden können. Gleichzeitig müsse auch der Landkreis die Bedingungen für Handwerk und Mittelstand so gestalten, „dass sie langfristig bestehen können“.
Die CDU-Vertreter machten deutlich, dass der Fall Leifert nicht isoliert zu betrachten ist. Deutschlandweit ist die Zahl der Insolvenzen so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Auch im Landkreis Gifhorn mussten zuletzt mehrere Betriebe Insolvenz anmelden. „Das ist ein Weckruf“, so Lechner. „Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für diejenigen, die hier Arbeitsplätze schaffen, ausbilden und unsere Region prägen.“